121 (band #2)
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121 is an instrumental piece based on the idea of analog resynthesis of a preexisting recording. In 121 the original audio is not heard, only its pixelated resynthesis. Like a fossil, where new matter has taken the shape of the dead animal.
The source is a 33 second audio fragment from the ESMA trials in argentina. The main subject of this recording is the burocracy of the command chain. The original audio is analyzed by means of a technique called "concatenative synthesis", used in speech recognition and synthesis (the technology behind automated hotlines and loudspeaker announcements in train-strations). The audio is cut into very short fragments and each fragment is compared against a set of prerecorded samples to find the most similar one. For this piece all instruments involved where sampled looking for sounds which could camouflage themselves as vocal sounds. The original was repeated 11 times in different time scales, each iteration divided in 11 filters, resulting in a grid of 121 translation units. Read More
Das Hauptkonzept für die Reihe “band” besteht aus der instrumentalen Resynthese eines digital aufgenommenen Klanges. Im Fall von “121” dient als Quelle eine historische Aufnahme (1984) aus einem Verhör im Ermittlungsverfahren gegen die Militär Junta in Argentinien, insbesondere in Bezug auf die Organisation der Verschleppungen und die Befehlskette innerhalb der „comandos“. Aus diesem Dokument wurde ein Fragment ausgewählt und 11 Mal mit verschiedenen Zeitskalen nacheinander wiederholt. Jede Iteration durchläuft eine Reihe von 11 verschiedene Filtern. So entsteht eine Matrix von 11x11 Zellen. Das Stück besteht daraus, diese Projektionen zu resynthetisieren. Dies wird mithilfe eines Verfahrens namens „Konkatenative Synthese“ durchgeführt, das normalerweise für Sprachsynthese verwendet wird. Der Original-Klang wird in einer bestimmten Abtastrate analysiert und den Klang aus einem schon vorhandeden Corpus ausgewählt, dessen spektrale Eigenschaften am besten mit dem analysierten Fragment zusammenpassen.
Im Fall von "121" wurden die Musiker des Ensembles dazu aufgefordert, Vokalklänge mit ihren Instrumenten zu produzieren. Diese wurden dann Aufgenommen und formen so den Corpus. Jeder „Zelle“ in der Matrix wird ein spezifischen „Subcorpus“ zugewiesen: an einer bestimmten Zeit steht nur eine Auswahl aus dem gesamten Corpus für das Matching-Prozess zur Verfügung. Jedes Subcorpus fokussiert sich auf einen spezifischen Aspekt der Klangproduktion. Das Durchlaufen der Matrix konstituiert das Stück. Das Ziel dieses Verfahrens ist weniger die Imitation als die Usurpation (im Sinne Agambens). Resynthese vs Original |